In letzter Zeit findet man häufiger
Meldungen, in der vor Fälschungen von Goldmünzen und Barren aus Wolfram
gewarnt wird.
Da Wolfram (19,3 g/cm3) fast die gleiche Dichte wie Gold hat (19,32
g/cm3), bietet sich dieses Metall tatsächlich als Fälschungsmaterial
an. Wolfram ist, obwohl preiswerter, jedoch auch relativ selten, hat
einen sehr hohen Schmelzpunkt von 3422 °C (Gold 1064,18 °C) und ist
dabei außerordentlich hart. Eine qualitativ hochwertige Münzprägung aus
diesem Material mit entsprechender Vergoldung stellt eine große
technische Herausforderung dar. Die Herstellung solcher Fälschungen ist
also sehr aufwendig, der Einstandspreis für Betrüger entsprechend hoch.
Wolfram - Fälschungen von Krügerrandmünzen sollten deshalb im Vergleich
zu den massenhaft auf Internet Plattformen angebotenen,
untergewichtigen Falsifikaten, die nur eine dünne Vergoldung aufweisen,
relativ selten sein.
Test auf Wolfram-Fälschung
Wenn
Sie dennoch Zweifel haben und Ihre
Krügerrand-Münze auf eine Wolframfälschung hin prüfen wollen, können
Sie einen ersten Test mit relativ einfachen Mitteln durchführen: Sie
benötigen dafür einen sehr starken Neodym-Magneten, eine Münzkapsel und
einen Faden.
Wolfram ist paramagnetisch, das heißt es bewegt sich in einem
Magnetfeld zum Magneten hin. Paramagnetische Materialien haben die
Tendenz, in ein Magnetfeld hineingezogen zu werden. Gold ist
diamagnetisch, es wandert aus einem inhomogenem Magnetfeld heraus, wird
also abgestoßen. Diese Kräfte sind jedoch sehr gering und nicht mit der
Anziehungskraft eines Magneten z.B. in Bezug auf Eisen zu vergleichen.
Wenn wir den Prüfling, die Goldmünze als Pendel an einen langen Faden
hängen, genügt jedoch eine geringe Kraft um das Objekt auszulenken.
Wir hängen also die Goldmünze an einem langen Faden auf und nähern uns
mit einem starken Magneten. - Wir sehen, das die Goldmünze aus der
Lotrechten abgelenkt, und vom Magneten abgestossen wird: Die Münze ist
diamagnetisch - also aus Gold. Eine Münze aus Wolfram würde sich
entgegengesetzt verhalten und angezogen werden.
Sicherheitshinweis: Bitte beachten Sie bei der Verwendung von Neodym
Magneten die sehr starken Kräfte auf ferromagnetische Stoffe und die
damit verbundene Verletzungsgefahr! Scheckkarten, Festplatten und
ähnliches sollten auch nicht in die Nähe gebracht werden.
Für professionelle Anwender gibt es Edelmetallprüfsysteme mit denen
sich über Messungen von Dichte, Schallgeschwindigkeit sowie einer
elektromagnetischen Prüfung die Echtheit von Barren und Münzen
zerstörungsfrei bestimmen lässt. Ein Anbieter solcher Geräte ist die
Firma AuroTestaus Stuttgart.